DWDW – Freitag

Der „Tag der Wahrheit“ – heute gilt’s. Was für eine Anspannung. Naja, eigentlich nicht so sehr, wie ich mir das tagelang vorher ausgemalt hatte, wie es denn sein würde. Das Hotelfrühstück entpuppte sich als gelungen – selbst koffeinfreien Capucchino hatten sie auf der Karte. Damit die Hippeligkeit nicht noch mehr durch aufputschende Mittel gefördert werden würde. Nach dem Frühstück und vor dem Taxitermin hatten wir noch über eine Stunde lang Zeit, die wir nutzten, um einmal im Allerpark um den See zu gehen. Danach reichte es noch für einen weiteren Capucchino (koffeinfrei).

Das Taxi brachte uns dann zwar gratis zur Autostadt, aber der Herr im Cockpit missachtete unseren Wunsch, doch gleich zur Abholung gebracht zu werden und fuhr uns direkt zur Anmeldung. Waren wir ja schon gestern. Nun gut … ein kleiner Spaziergang (hatten wir heute ja noch nicht) würde uns gut tun. Und der feine Nieselregen verdeckte unsere Freudentränen, als wir uns dem gläsernen Rundbau nährten und durch die Scheibe unseren eGolf erspähten, wie er brav noch an der Säule nuckelte und auf seine neuen Besitzer wartete.

Am Empfang gab es den Buzzer und die Zeit reichte gerade noch, um im Zubehörshop das Multifunktionstool zu erstehen – kaum bezahlt, schon durchlief es mich kribbelnd … vor Vorfreude und weil der kleine Knopf in der Hand vibrierte. Der Mitrbeiter, der uns in der Lounge in Empfang nahm, war bestimmt gerade aus der Schule, stellte sich aber als schlagfertig, kompetent und sehr nett heraus – Herr Tiele oder so, wenn ich mich nicht irre.

Die Übergabe startete gleich mit dem obligatorischen Foto, und der Rundherum-Erklärung von Motorraum und Laden, bis hin zu den einzelnen Instrumenten und Features. Ein wenig konnte ich glänzen mit meinem gefährlichen Halbwissen – dank des regen EVW-Forumleben … 

Und dann die ersten Meter rollend bis zum Tor, draußen noch einmal die Charge & Fuel-Card abgreifend weiter bis zum Winterräderpalast. Hier ein kleiner Schock, denn es hieß, frühestens 16 Uhr fertig (es war kurz noch 12!). Dann der Hinweis, die Software wäre ausgefallen, es könnte auch gut 19 Uhr werden … Im Laufe des Gespräches stellte sich heraus, dass die Software zum Glück wieder ging und er uns sogar vorziehen wolle, da wir noch zum Gutachter mussten wegen der Reifen und dann noch nach Hamburg – wo unsere Tochter auf uns wartete, weil sie noch Sachen für die Geburtstagsfeier einkaufen wollte, die abends steigen sollte.

Wir also wieder zurück, das Verzehrguthaben aufbrauchen. Ein „Eis vom kalten Stein“ und zwei Capucchini (mit Koffein, immerhin hatte sich die erste Aufregung gelegt) und auch hier wieder: kaum bezahlt, klingelte das Handy, das Auto wäre fertig. Halb zwei … 

Und dann rollten wir das erste mal vom Hof, verließen die Autostadt und waren gewillt, unserem eGolf die weite Welt zu zeigen. Ab zum DEKRA-Menschen, und … dunkel, leeres Büro. *schluck*. Der Nachbar kam kurz raus, um sich nach unserem Begehr zu erkundigen. Und spätestens der Hinweis, ohne Termin ginge nichts, brachte uns die erste Ernüchterung. Die zweite folgte auf dem Fuße, denn auch der dortige TÜV teilte laut Telefon mir, dass es eh nur mit Termin ginge und heute sowieso nicht mehr. Was also tun?! Schlussendlich entschieden wir uns für die illegale Variante, einfach nach Hamburg und dort vorstellig werden. Sollten wir angehalten werden oder einen Unfall bauen … *shit happens“. Immerhin wären wir mir Sommerreifen auch nicht sehr viel besser dran …

Also, ab gen Norden. Auf die Strecke. Die Anzeige stand auf 192 KM Reichweite, unser Ziel lag in 184 KM Entfernung. Könnte passen … aber … man kennt das ja – nach kaum 10 Kilometern der freundliche Hinweis auf dem Display, dass das Ziel außerhalb unserer möglichen Reichweite lag. Also kramte ich meinen Zettel hervor, den ich schon länger vorbereitet hatte. Lüneburg. Famila. Wenn das nichts ist, ist gleich daneben ein VW-Händler. Mit CCS. Denn … was ich vergaß/nicht wusste. Das Typ2-Kabel war ja nicht mitbestellt, im Lieferumfang enthalten. Wir können also nur CCS und WallBox zuhause. Na gut, nicht schlimm, wollten eh nicht irgendwo im Nirgendwo zwischen Wolfsburg und Hamburg 4 Stunden laden … 

Und dann … mit 45 KM Restreichweite rollten wir … schwebten wir auf den Parkplatz (nach 125 KM – soviel zur Reichweitenanzeige!). Die Ladestation war schnell gefunden und … alles easy … Karte davor, Stecker rein, lädt. Das sollte es gewesen sein?? Hmmm … wie unspektakulär. Noch schnell CarNet inspiziert, das ich während der Fahrt her konfiguriert hatte (die beste Ehefrau von allen ist gefahren). Fahrzeug lädt. Ganz voll wollten wir eh nicht machen, hatten ja nur noch 65 bis 70 km vor uns. Noch schnell ein paar Dinge besorgt, im Baumarkt die Füße vertreten und mit 173 KM Restreichweite wieder auf die Piste.

Die ich dann schweben durfte … Kurz vor Hamburg / Elbtunnel noch der übliche Stau – immerhin spielte der HSV in gut einer Stunde, da wird es obligatorisch voll. Aber alles gut. Ankommen, Räder auspacken, Einkaufen fahren und selber aus dem Staub machen, da die Kids bald einrollten – was essen.

Morgen früh wollte ich dann schnell zur DEKRA, die Räder eintragen lassen und alles würde gut werden … dachte ich …

Der erste kleine Misserfolg ereilte uns beim Einparken in der Tiefgarage … die WallBox lief nicht. Da wir Nachtstrom haben (21 bis 6 Uhr) und es einen Regler gibt, der das regelt (klar, bei dem Namen nicht weiter verwunderlich), muss der wohl dementsprechend eingestellt sein, dass es halt nur tagsüber Strom gibt. Aber den bekommen wir ja nicht. Also … muss der Elektriker noch einmal kommen. Und ich morgen früh zur nächsten CCS-Ladestation fahren. By the way … das fehlende Kabel haben wir schon telefonisch bestellt, soll Montag da sein.

Diese Zeilen schreibe ich übrigens gerade, während ich den eGolf an der CCS-Säule Eidelstedter Markt auflade. Klasse. Zeit gut genutzt …

Aber über die Reifenarie schreibe ich nachher oder morgen, denn es wäre doch wirklich zu schön gewesen, wenn alles so reibungslos klappen würde …

  

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